Leberzirrhose und TIPS

TIPS (Transjugulärer Intrahepatischer Portosystemischer Shunt)

Die portale Hypertension beschreibt einen Bluthochdruck in den Gefäßen, welche das Blut aus dem Magen-Darm-Trakt zur Leber führen. Sie entwickelt sich in der Mehrzahl der Fälle als Folge einer fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankung. Klinische Folgen können unter anderem die Bildung von Bauchwasser (Aszites), gastrointestinale Blutungen, und Nierenfunktionsstörungen sein.

Eine effektive Möglichkeit, den Druck im Pfortadersystem zu senken, ist die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts, kurz TIPS. Dabei wird ein ummanteltes Metalldrahtröhrchen so in dem Lebergewebe platziert, dass es die zu- und abführenden Blutgefäße der Leber miteinander verbindet. Für die TIPS-Implantation wird als Zugang die rechte Halsvene genutzt, sodass das Verfahren minimalinvasiv und ohne Operation durchgeführt werden kann. Während der Prozedur erfolgt eine bedarfsgerechte Analgosedierung (Dämmerschlaf). Eine Allgemeinnarkose ist nur in Einzelfällen notwendig. Durch die TIPS-Implantation können die oben genannten Komplikationen behandelt und häufig auch die Langzeitprognose verbessert werden. Im Falle einer akuten Blutung aus Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutung) ist eine notfallmäßige TIPS-Anlage lebensrettend.

Die Anlage eines TIPS erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Interventionellen Radiologie und erfordert ein hohes Maß an Expertise aller Beteiligten, welche wir durch die hohe Anzahl an TIPS-Implantationen von etwa 50-70 Anlagen pro Jahr gewinnen konnten. Außerhalb der Regelarbeitszeiten wird ein Rufdienst vorgehalten, sodass die Versorgung auch im Notfall gesichert ist.

Dr. med.
Amos Cornelius Zeller

Oberarzt, Facharzt Innere Medizin

Priv.-Doz. Dr. med.
Jassin Rashidi Alavijeh

Geschäftsführender Oberarzt, Leitung prä-LTX-Ambulanz

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