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13.10.2023
Prof. Schmidt ist im Aufsichtsrat von Eurotransplant
Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin, ist als Experte für Transplantationsmedizin im Aufsichtsrat von Eurotransplant.
Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin, ist neues Mitglied im Aufsichtsrat von Eurotransplant. Der Aufsichtsrat besteht aus fünf unabhängigen Mitgliedern, die mehrere Fachgebiete abdecken. Prof. Schmidt ist als Experte der Transplantationsmedizin gewählt worden. Eurotransplant ist für die Zuteilung von Spenderorganen in Österreich, Belgien, Kroatien, Deutschland, Ungarn, Luxemburg, den Niederlanden und Slowenien zuständig. Die internationale Kooperation umfasst alle Transplantationskrankenhäuser, Gewebetypisierungslabore und Krankenhäuser, in denen Organspenden durchgeführt werden.
Quelle: Universitätsmedizin Essen – Mitarbeiter Newsletter, Ausgabe 41, 13.10.2023
06.10.2023
Ultraschall-Grundkurs mit neuer Technologie
Einen Ultraschall-Grundkurs Abdomen/ Retroperitoneum/ Thorax hat die Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transfusionsmedizin angeboten. An der von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall (DEGUM) zertifizierten Fortbildung beteiligten sich auch DEGUM-Schirmherr Prof. Dr. Michael Gebel, Medizinische Hochschule Hannover, Direktor Prof. Dr. Hartmut Schmidt und PD Dr. Michael Bokemeyer von der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Transplantationsmedizin. „Erstmalig wurden in diesem Kurs auch Simulatoren mit Pathologien getestet, die Prof. Gebel zusammen mit der Firma Schallware entwickelt hat. Weitere Fortbildungskurse sind geplant“, sagt Prof. Hartmut Schmidt.
Quelle: Universitätsmedizin Essen – Mitarbeiter Newsletter, Ausgabe 40, 06.10.2023
30.04.2021
Neuer Klinikdirektor für die Universitätsmedizin Essen
Prof. Dr. Hartmut Schmidt leitet die Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
Prof. Dr. Hartmut Schmidt übernimmt zum 1. Mai 2021 den Lehrstuhl für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie, an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und die damit verbundene Position des Direktors der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie an der Universitätsmedizin Essen.
Prof. Dr. Hartmut Schmidt, 58, wurde im niedersächsischen Kirchweyhe geboren. Er studierte Medizin in Hannover und am National Institute of Health in Bethesda, USA. Im Jahr 1988 nahm er seine klinische Tätigkeit an der Medizinischen Hochschule in Hannover in der Abteilung für Gastroenterologie auf und absolvierte einen zweijährigen Forschungsaufenthalt im Rahmen eines Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft am National Institute of Health in Bethesda.
Prof. Schmidt führt neben dem Facharzt für Innere Medizin auch die Weiterbildung im Fach Gastroenterologie und die Zusatzbezeichnung Rettungsmedizin und Ernährungsmedizin. 1999 bis 2005 war Prof. Schmidt als Oberarzt, zuletzt als leitender Oberarzt an der Berliner Charité in der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie tätig. In 2005 nahm er den Ruf auf eine Professur für Experimentelle Transplantationshepatologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an, leitete später eine Sektion Klinische Transplantationshepatologie. In 2010 etablierte er eine Klinik für Transplantationsmedizin mit hepatologischem Schwerpunkt in Münster, seit 2017 war er dort Direktor der Medizinischen Klinik B (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Klinische Infektiologie). Für seine wissenschaftlichen Aktivitäten erhielt er unter anderem zweimal den Präventionspreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (1996 und 2001), den Ludolph-Brauer-Preis der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin (1998) sowie den Forschungspreis für Transplantation der Deutschen Transplantationsgesellschaft (1998).
Vollständige Pressemitteilung (Universitätsklinikum Essen)
Meldung der Universität Duisburg-Essen
zitiert in: LokalKlick – Online-Zeitung Rhein-Ruhr vom 29.04.2021
19.01.2021
Viruserkrankungen nach Lebertransplantation:
Was sind die Risikofaktoren für eine Cytomegalievirus-Infektion?
Nach einer Lebertransplantation erhalten die Organempfänger Immunsuppressiva, um eine Abstoßung des fremden Organs durch das körpereigene Immunsystem zu verhindern. Dadurch sind die Patientinnen und Patienten jedoch anfälliger für Infektionen. Eine der häufigsten infektiösen Komplikationen verursacht das humane Cytomegalievirus (CMV). Die so ausgelöste CMV-Infektion kann unterschiedlich schwer verlaufen: Von einer eher leichten fiebrigen Erkrankung bis hin zur Leber- oder Darmentzündung und letztlich auch zur Abstoßung des Spenderorgans. Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat nun genauer untersucht, welche Risikofaktoren eine Rolle für eine CMV-Infektion spielen. Sie werteten klinische Daten von 833 Organ-Empfängern und Spendern aus.
„Insgesamt trat bei fast einem Viertel der Betroffenen eine CMV-Infektion auf – überwiegend im ersten Jahr nach der Transplantation“; fasst Dr. Jassin Rashidi-Alavijeh von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen zusammen.
Das Essener Forschungsteam konnte in seiner Studie zeigen, dass es besonders risikoreich ist, die Leber eines CMV-positiven Spenders auf einen CMV-negativen Empfänger zu übertragen. Aber auch Personen, die vor Lebertransplantation an einer sogenannten primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) vorerkrankt waren, einer chronischen Entzündung der Gallenwege, sind einem deutlich höheren Risiko für eine CMV-Infektion ausgesetzt.
„Deshalb sollten Menschen mit Hochrisiko-Serostatus, einer PSC als Grunderkrankung, oder sogar mit beiden Risikofaktoren, gründlicher überwacht werden und eine verlängerte Prophylaxe gegen CMV-Infektionen erhalten“, schlussfolgert Studienleiterin Prof. Dr. Kerstin Herzer.
Quelle: Meldungen aus der Medizinischen Fakultät, Universität Duisburg-Essen (19.01.2021)
Originalveröffentlichung: Primary Sclerosing Cholangitis as an Independent Risk Factor for Cytomegalovirus Infection after Liver Transplant (PubMed-Link)
04.12.2020
Virenabwehr stärken – DFG fördert deutsch-chinesisches Forschungsprojekt
Mit dem angeborenen Immunsystem wehrt sich der Körper als erstes gegen eindringende Krankheitserreger. Bei einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus reagiert es jedoch nicht oder nur schwach. Warum dies so ist, erforscht PD Dr. Ruth Bröring an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) mit Wissenschaftlern der chinesischen Wuhan University. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ihre Forschung jetzt mit 270.000 Euro.
Die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) ist eine der weltweit häufigsten viralen Infektionen. Es wird geschätzt, dass rund 350 Millionen Menschen das HBV in sich tragen. Ungeachtet großer Fortschritte in Bezug auf die Heilung von Infektionen mit anderen Hepatitis-Viren, bremst die Behandlung der chronischen Hepatitis B zwar den Krankheitsverlauf, führt in der Regel aber nicht zu einer Ausheilung. .
Virusinfektionen werden durch die Produktion spezialisierter Eingreiftrupps angegangen – von sogenannten Interferonen und inflammatorischen Zytokinen. Klinische Untersuchungen an Erkrankten mit einer HBV-Infektion haben jedoch gezeigt, dass die Induktion einer angeborenen Immunantwort fast nicht nachweisbar ist. Deshalb wird das Virus in Fachkreisen auch als „stealth virus“ bezeichnet, also „heimlicher Virus“. Wie das HB-Virus dies erreicht, ist nicht abschließend geklärt. Unter Verdacht stehen die Virusproteine HBeAg (HBV exkretorisches Antigen) und HBsAg (HBV surface Antigen).
Das jetzt durch die DFG geförderte Forschungsprojekt mit dem Titel „Bedeutung der HBe- und HBs-Antigene bei der Blockade endogener Immunantworten im Rahmen der Hepatitis-B-Virus-Infektion“ nimmt die Mechanismen in den Blick, die durch die beiden Virusproteine kontrolliert werden. Das Forschungsteam hofft, durch ihre Entschlüsselung zur Entwicklung neuer Behandlungsstrategien für die chronische Hepatitis B-Virusinfektion beitragen zu können.
Basis der Zusammenarbeit bildet die enge Kooperation zwischen dem Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen und der Wuhan University. Beide Partner betreiben bereits seit 2018 gemeinsam das Sino German Virtual Institute of Viral Immunolgy. Ein aktuell von der DFG gefördertes Mobilitätsprogramm ermöglicht den, für das genehmigte Projekt wichtigen, internationalen Austausch.
Quelle: Meldungen aus der Medizinischen Fakultät, Universität Duisburg-Essen (04.12.2020)
14.09.2020
Leberschäden vorbeugen – Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Forschung an Autoimmunhepatitis
Die Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine seltene und chronisch verlaufende Erkrankung. Aufgrund einer Fehlregulierung des Immunsystems greift dieses die eigenen Leberzellen an, zerstört diese und löst so eine Hepatitis, eine Leberentzündung und im schlimmsten Fall eine Leberfibrose aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Forschungsvorhaben der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie zur Entwicklung neuer zellulärer Therapien an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen über drei Jahre mit rund 340.000 Euro.
PD Dr. Matthias Hardtke-Wolenski von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie und Leiter des Forschungslabors der Gastroenterologie möchte eine neue zelluläre Therapie gegen AIH entwickeln. „Die Standard-Therapie sieht eine lebenslange Gabe von Cortison vor und verursacht entsprechend starke Nebenwirkungen. Hier braucht es dringend Alternativen“, erklärt PD Matthias Hardtke-Wolenski. Im Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit steht die Suche nach Therapieansätzen, welche das Immunsystem zwar daran hindern, die eigenen Leberzellen zu attackieren, nicht aber die Immunkompetenz der Patienten gegen von außen eindringende Erreger beeinträchtigen.
Quelle: Meldungen aus der Medizinischen Fakultät, Universität Duisburg-Essen (14.09.2020)
02.04.2020
Prof. Dr. Christian Lange ist kommissarischer Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
Seit dem 01. April ist Prof. Dr. Christian Lange kommissarischer Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen.
Prof. Christian Lange studierte Medizin an der Universität Tübingen (2000-2007), wo er 2009 promoviert wurde. Von 2010 bis 2012 forschte er als Postdoc in der Abteilung Gastroenterologie/Hepatologie der Schweizer Universität Lausanne. Danach war er Oberarzt am Universitätsklinikum Frankfurt (2015-2017) und seit 2018 leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor am Universitätsklinikum Essen.
Neben seiner mehrfach ausgezeichneten Forschertätigkeit an immunologischen Mechanismen der Leberzirrhose und des akut-auf-chronischen Leberversagens sowie Untersuchungen zur Verbesserung der Prävention und Therapie von Infektionen bei Leberzirrhose umfassen seine klinischen Schwerpunkte unter anderem die Transplantation und Krebserkrankungen der Leber wie auch die interventionelle Endoskopie.
09.03.2020
Leberregeneration nach Leberschädigungen ist abhängig von Atg7 in der Leber
Die Autophagie ist ein kritischer Prozess für das Überleben der Zellen und die Aufrechterhaltung der Homöostase. Die Umsetzung von therapeutischen Ansätzen, die auf Autophagie-Mechanismen nach einer Leberschädigung basieren, ist jedoch noch immer eine Herausforderung.
In einem leberspezifischen Atg7-defizienten Mausmodell (Atg7 = autophagy related 7) zeigten die Autoren um Dorothee Römermann und Laura E. Buitrago Molina, dass die Proliferations- und Regenerationsfähigkeit von Atg7-defizienten Hepatozyten beeinträchtigt war. Zusätzlich trat nach einer partiellen Hepatektomie (PHx) eine erhöhte Mortalität auf, welche durch eine pharmakologische mTOR-Hemmung überwunden werden konnte.
In Atg7-defizienten Mäusen zeigten sich eine hepatische Hypertrophie und hohe Transaminasewerte, gefolgt von einer mit zunehmendem Alter der Tiere starken perisinusoidalen/perizellulären Fibrose. Dabei war ein erhöhter Leberaktivitätsindex (mHAI) fast ausschließlich auf Apoptose ohne jegliche Entzündung zurückzuführen. Weiterhin gingen diese Parameter einher mit Variationen des Triglyceridgehalts, einer Beeinträchtigung der Lipidtröpfchenbildung nach PHx sowie einer Modulation der Zellzyklus-Regulation.
Zusammenfassend wies die Arbeitsgruppe um Laura E. Buitrago Molina die wichtige Rolle der Autophagie für die Regenerationsfähigkeit von Hepatozyten nach. Dabei zeigten die Autoren die ursächliche Beziehung zwischen Autophagie und Triglyceriden, die für die Förderung der Leberregeneration wesentlich ist. Schließlich konnten durch eine pharmakologische mTOR-Hemmung die Auswirkungen eines Autophagie-Mangels nach einer Leberschädigung überwunden und eine erhöhte Mortalität verhindert werden.
Originalpublikation:
Römermann D, Ansari N, Schultz-Moreira AR, Michael A, Marhenke S, Hardtke-Wolenski M, Longerich T, Manns MP, Wedemeyer H, Vogel A, Buitrago-Molina LE. Absence of Atg7 in the liver disturbed hepatic regeneration after liver injury. Liver Int. 2020 2020 May;40(5):1225-1238.
06.03.2020
Prof. Dr. med. Christian Lange ist neuer Professor für Translationale Hepatologie
Erkrankt die Leber, passiert das meist schleichend. Daher wird es oft spät erkannt. Prof. Dr. med. Christian Lange erforscht in seiner Forschergruppe am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) u.a., wie sich die Leberzirrhose entwickelt und das Versagen des Organs entsteht. Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet. Er ist neuer Professor für Translationale Hepatologie an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und leitet zudem die Ambulanz für Transplantation.
Weitere Informationen unter:
Pressemeldung der UDE (06.03.2020)
Meldungen der Medizinischen Fakultät, Universität Duisburg-Essen (06.03.2020)
12.01.2020
Humane Leberzellen – nicht wehrlos gegen Hepatitis-B-Viren
Eine der Hauptkontroversen im Bereich Hepatitis-B-Virus (HBV)-Forschung ist die Frage, ob es sich um ein gut getarntes oder ein Immunsystem-manipulierendes Virus handelt. Ob und vor allem wie das HBV eine angeborene Immunantwort initiiert, wird derzeit intensiv diskutiert.
In einer aktuell vom Wissenschaftsjournal Hepatology zur Veröffentlichung angenommenen Arbeit konnte das Team um Privatdozentin Dr. Ruth Bröring (Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie) erstmalig zeigen, dass primäre humane Hepatozyten in der Lage sind, HBV-Partikel während des Eintritts in die Zelle über den Toll-like Rezeptor 2 (TLR2) zu erkennen und eine NFkB-vermittelte Immunantwort auszulösen. Diese beinhaltet die Ausschüttung von Chemokinen und Cytokinen, die wiederum Interferon-unabhängig die HBV-Replikation drosseln. Auch wenn es sich hierbei um eine transiente Reaktion handelt, ist anzunehmen, dass eine ausgeprägte TLR2-Antwort – mit antiviralem Potential und der Funktion der Koordination einer gerichteten adaptiven Immunantwort – zur spontanen Ausheilung der akuten HBV-Infektion beiträgt.
Welche Auswirkungen die TLR2-Aktivierung im chronischen Verlauf der HBV-Infektion hat und wie das Virus dieser Immunantwort entgegenwirkt, möchte Frau Dr. Bröring in aktuellen Projektvorhaben detailliert untersuchen.
Originalpublikation:
Zhang Z, Trippler M, Real CI, Werner M, Luo X, Schefczyk S, Kemper T, Anastasiou OE, Ladiges Y, Treckmann J, Paul A, Baba HA, Allweiss L, Dandri M, Gerken G, Wedemeyer H, Schlaak JF, Lu M, Broering R. Hepatitis B virus particles activate toll-like receptor 2 signaling initial upon infection of primary human hepatocytes. Hepatology 2020 Jan 11. doi: 10.1002/hep.31112. [Epub ahead of print]
Meldungen der Medizinischen Fakultät, Universität Duisburg-Essen (21.01.2020)
Oktober 2019
Schwerpunkt: Volkskrankheit Leber
Leben mit einer kranken Leber
Die Leber „leidet still“. Im Interview erklärt Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, wie jeder auf die Gesundheit seiner Leber achten kann.
Quelle: Magazin der Stiftung Universitätsmedizin Essen, Stiftung Aktiv, Band 22 (pdf)
02.10.2019
Nieren von Hepatitiskranken sicher transplantierbar
Behandlung mit antiviralen Medikamenten
In Deutschland mangelt es noch immer massiv an Spenderorganen. Mediziner untersuchen deshalb, wie man auch bislang nicht verwertbare Organe so aufbereiten kann, dass sie zur Transplantation geeignet sind. Ein interdisziplinäres Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Universitätsklinikums Essen um Prof. Dr. Kerstin Herzer (Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie) und Prof. Dr. Ute Eisenberger (Klinik für Nephrologie) hat seine Kompetenzen gebündelt, um sich das genauer anzusehen. Sie wollten wissen, ob Nieren verstorbener Spender, die das Hepatitis-C-Virus hatten, „gesunden“, also Hepatitis-C-negativen Empfängern helfen können.
06.08.2019
Neuer Kontrollmechanismus des Darm-Immunsystems identifiziert – TRIM58 beeinflusst Gleichgewicht in der Darmschleimhaut
Eyking A, Ferber F, Köhler S, Reis H, Cario E. TRIM58 Restrains Intestinal Mucosal Inflammation by Negatively Regulating TLR2 in Myeloid Cells. J. Immunol. 2019 Aug 5. pii: ji1900413. doi: 10.4049/jimmunol.1900413. [Epub ahead of print]. Eine ausgewogene Kontrolle der angeborenen Immunsignalgebung im Darm stellt einen wichtigen Mechanismus der Wirtsabwehr dar, um unangemessene Reaktionen zu vermeiden, die bei akuten Entzündungen zu einer Schädigung der Schleimhaut führen können. In der aktuellen Studie berichtet die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Elke Cario aus der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen, dass TRIM58, eine RING E3-Ubiquitin-Ligase, mit TLR2 assoziiert ist. TRIM58 wurde überwiegend von murinen und humanen myeloischen Zellen exprimiert. Stimulation mit TLR2-Liganden modulierte die TRIM58-Synthese in myeloischen Zellen. Die Überexpression von TRIM58 förderte den proteasomabhängigen Abbau von TLR2 und hemmte seine Signalisierungsaktivität. Die genetische Deletion von Trim58 bei Mäusen (Trim58-/-) führte zu einer beeinträchtigten Auflösung der akuten Dextran-Natriumsulfat-induzierten Kolitis. Elke Cario und Mitarbeiter zeigten, dass das myeloische Zellkompartiment für die frühe Beschleunigung der Kolitis bei Trim58-Mangel verantwortlich ist. Schließlich wiesen sie reduzierte TRIM58-mRNA- und Proteinexpressionsniveaus in Kolonproben von Patienten mit Colitis ulcerosa nach. Zusammenfassend wurde TRIM58 als neuartiger negativer Mediator der angeborenen Immunkontrolle und der mukosalen Homöostase mittels TLR2-Signalisierung identifiziert. Die Funktionsstörung von TRIM58 in myeloischen Zellen kann zur Pathogenese der Colitis ulcerosa beitragen.
Originalpublikation (LINK J. Immunl.)
Pressemeldung (Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät))
13.06.2019
Neue Ansätze gegen Diabetes: CAR-T-Zellen
Epidemiologische Daten zeigen einen stetigen Anstieg der Prävalenz von Autoimmunerkrankungen in der westlichen Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten. 300.000 Menschen in Deutschland haben einen Diabetes Typ 1 (T1D) mit einem stetigen Aufwärtstrend. Davon sind mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren. Bei der T1D-Therapie wird das fehlende Insulin durch künstliche Insulinpräparate verabreicht. Diese Therapieform ist jedoch kein Heilmittel und muss lebenslang und kontinuierlich angewendet werden.
Bei Autoimmunität und somit auch T1D liegt ein aus der Balance geratenes Immunsystem zu Grunde. Hier werden die insulinproduzierenden Betazellen im Pankreas vom eigenen Immunsystem attackiert und getötet. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen um PD Dr. Matthias Hardtke-Wolenski haben nun versucht, diese Balance in Laborexperimenten wiederherzustellen. Erstmals ist es gelungen, regulatorische CAR-T-Zellen für Typ-1-Diabetes künstlich zu erzeugen.
07.06.2019
Oberbürgermeister eröffnet Networking-Abend der Viszeralmedizin-Tagung NRW 2019
Am Donnerstagabend (06.06.2019) eröffnete Oberbürgermeister Kufen den Networking-Abend mit Verleihung der Viszeralmedizin-Tagung NRW 2019. Die Tagung fand unter dem Motto „Gemeinsam in die digitale Zukunft“ in der Messe Essen statt. Der Networking-Abend bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Plattform zum fachlichen Austausch zum Thema Digitalisierung in der Medizin, aber auch die Möglichkeit Kontakte untereinander zu knüpfen.
Mehr: Pressemeldung – Stadt Essen
12./13.04.2019 EASL International Liver Congress 2019, Wien, Österreich
Myrcludex B erfolgreich gegen Hepatitis Delta
Prof. Heiner Wedemeyer stellt auf dem EASL International Liver Congress 2019 in Wien (10.-14.04.2019) die Ergebnisse einer Phase-2-Studie zur Behandlung von Patienten mit HBV/HDV-Ko-Infektion (n=60) mit dem Virus-Entry-Inhibitor Myrcludex B (Bulvirtide) vor.
EASL Pressemitteilung (als PDF)
27.03.2019, Rheinische Post (rp-online.de)
Was sich mit einem Atemtest herausfinden lässt
Wenn gesundheitlich etwas nicht stimmt, ist es nicht ungewöhnlich über Blut-, Urin- oder Stuhltests nähere Informationen über den Gesundheitszustand zu gewinnen. Doch auch der Atem verrät einiges und hat in der medizinischen Diagnostik und sportmedizinischen Analyse bereits einen festen Platz.
Das alles können Ärzte über die Puste herausfinden:
Nahrungsmittelintoleranz
Blähungen, Durchfall oder Übelkeit gehören zu den typischen Symptomen vieler Magen-Darm-Erkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Welche Ursache hinter den Beschwerden steckt, können Gastroenterologen mit einfachen Atemtests ermitteln. Diese funktionieren auf Basis von Messungen der Wasserstoffkonzentration im Atem, sagt Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie am Uniklinikum Essen.
Quelle: Tanja Walter, Rheinische Post (rp-online.de)
UK-Essen, Mitarbeiter-Newsletter Ausgabe 11, 15.3.2019
Weltweit erstes Forum zur Hepatitis E
Experten verschiedener Disziplinen trafen [am 14.02. bis 16.02.2019] sich im Lehr- und Lernzentrum, um sich über die Hepatitis E auszutauschen. „Es war das weltweit erste Treffen zur Hepatitis E. In Deutschland infizieren sich jährlich mehr als 400.000 Menschen mit diesem Virus. Die Mehrzahl der Infektionen erfolgt durch Verzehr von Schweinefleischprodukten, aber auch Bluttransfusionen können die Infektion verursachen“, erklärt Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie.
An zwei Tagen haben rund 100 Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung und dem klinischen Bereich Fragen zur Epidemiologie bei Mensch und Tier, zu Übertragungen und Krankheitsentstehung, zu neuen therapeutischen Möglichkeiten und Ideen zur Vermeidung von schweren Verläufen diskutiert. „Das Treffen war ein großer Erfolg, die Planungen für das nächste internationale Meeting laufen bereits“, so Prof. Wedemeyer.
(weitere Fotos in der Mediengalerie)
Universität Duisburg-Essen, Medizin-News vom 05.03.2019
Studienergebnisse zeigen: neue Therapieoptionen für Hepatitis D weiter dringend benötigt
Die weltweit größte Studie zur Behandlung der aggressiven Hepatitis delta wurde im HepNet Study-House der Deutschen Leberstiftung durchgeführt. Ergebnisse der internationalen Studie zeigen, dass eine Verlängerung der Therapie positive Auswirkungen auf den Zustand der Leber hat und damit das Fortschreiten der Erkrankung hemmen kann, jedoch nicht zu wesentlich höheren Heilungsraten führt.
Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist, dass eine deutliche Verminderung der Lebervernarbung, also eine Verbesserung des Zustandes und der Funktion der Leber zum Ende der Therapie, beobachtet wurde. „Dieser Befund konnte in der Form weltweit erstmals dokumentiert werden, was für die Langzeitprognose der Patienten von wesentlicher Bedeutung ist“, stellt Prof. Heiner Wedemeyer, Koordinator der Studie, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen heraus. „Damit ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs deutlich reduziert.“
Quelle: Medizin-News der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen
Publikation:
Wedemeyer H, Yurdaydin C, Hardtke S, Caruntu FA, Curescu MG, Yalcin K, Akarca US, Gürel S, Zeuzem S, Erhardt A, Lüth S, Papatheodoridis GV, Keskin O, Port K, Radu M, Celen MK, Idilman R, Weber K, Stift J, Wittkop U, Heidrich B, Mederacke I, von der Leyen H, Dienes HP, Cornberg M, Koch A, Manns MP; HIDIT-II study team.
Peginterferon alfa-2a plus tenofovir disoproxil fumarate for hepatitis D (HIDIT-II): a randomised, placebo controlled, phase 2 trial.
Lancet Infect Dis. 2019 Mar;19(3):275-286 (PubMed-Link)
zitiert auch in:
- weiterlesen (UDE)
- Publikation (PubMed)
Prof. Dr. Heiner Wedemeyer:
Vertreter von zwei europäischen Leitlinien
Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, ist deutscher Vertreter von gleich zwei neuen europäischen Leitlinien zur Hepatitis-Therapie der Europäischen Lebergesellschaft EASL. Aktuell publiziert wurden sie im „Journal of Hepatology“. Zum einen geht es um die häufig vorkommende und schwerwiegende Hepatitis C (EASL Recommendations on Treatment of Hepatitis C 2018). Hierfür wurden in den letzten vier Jahren zahlreiche neue, aber auch teure Medikamente zugelassen – wobei die Auswahl der „richtigen“ Medikamente sehr kompliziert ist. Zum anderen betrifft es die weniger bekannte Hepatitis E, die beispielsweise durch nicht durchgegartes Schweinefleisch entstehen kann. Diese Leitlinie ist die erste weltweit zu dieser unterschätzten Infektion und ist in der Juni-Ausgabe der hochrangigen Zeitschrift abgedruckt (EASL Clinical Practice Guidelines on hepatitis E virus infection).
Quelle: Universitätsklinikum Essen, Mitarbeiter-Newsletter Ausgabe 22, 1.6.2018
11.05.2018 Abschiedsvorlesung Prof. Gerken
DFG bewilligt Forschungsförderung für PD Dr Ruth Bröring.
Thema „Einfluss parenchymaler und nicht-parenchymaler Leberzellen auf die Hepatitis-B-Virus-Infektion – Virus-Wirt-Interaktionen bestimmen Immunpathologie und Chronizität“ (Laufzeit 36 Monate).
Quelle: Mitarbeiter-Newsletter vom 04.05.2018, Universitätsklinikum Essen